Leon, haben Männer unerhörte Storys?

Shownotes

🎙️ Leon – haben Männer unerhörte Storys?

In dieser Folge von „Deine unerhörte Story“ sprechen Mareike und Charlotte mit Leon – Coach, Trainer und Experte für innere Arbeit – über ein Thema, das oft im Verborgenen bleibt: die unerhörten Storys von Männern.

Leon teilt offen seine Erfahrungen als Mann und Coach – über gesellschaftliche Erwartungen, über Freundschaften zwischen Männern und darüber, wie schwer es manchmal fällt, Gefühle zu zeigen. Gemeinsam tauchen die selbsternannten „Gefühlsfreaks“ ein in die Welt der Emotionen, in Tabus und in die Frage, warum Verletzlichkeit für Männer oft so bedrohlich wirkt.

Eine ehrliche, berührende und kraftvolle Folge über echte Verbindung, emotionale Tiefe und den Mut, sich zu zeigen – gerade als Mann. 💬

Hör am besten gleich rein!

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Über den Gast:

Leon Krack liebt guten Kaffee, lange Fahrradtouren und pflegt eine nerdige Vorliebe für technische Gadgets – doch seine wahre Leidenschaft gilt der inneren Welt des Menschen. Als systemischer Coach, Aufstellungsleiter und Ausbilder begleitet er Menschen auf ihrem Weg der tiefen Transformation. Mit feinem Gespür, Ruhe und einer Prise Humor schafft Leon Räume, in denen Veränderungen geschehen – echt, greifbar und nachhaltig. Mehr zu Leon unter leonkrack.com oder auf Instagram [@leon.krack] (https://www.instagram.com/leon.krack/?hl=de))

Über die Hosts:

Mareike Thiele arbeitet hauptberuflich als Coach (systemisch, integral, traumasensibel). Ein Teil ihrer Tätigkeit umfasst die Tierkommunikation – die Verbindung zwischen Mensch und Tier. Die frühere Physiotherapeutin im Gesundheitsmanagement begleitet heute Menschen auf dem Weg zu innerer Klarheit. Ihr Angebot umfasst 1:1 Angebote, Workshops und Kursformate. Mehr zu Mareike unter: www.mareikethiele.de oder auf Instagram @mareikethiele.de

Charlotte Lammers ist systemische Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Mit ihrem Hintergrund in Soziologie und Human Resource Management unterstützt sie Menschen dabei, innere Blockaden zu lösen, ihr volles Potenzial zu entfalten und ein erfüllteres Leben zu führen – sowohl beruflich als auch privat. Mehr zu Charlotte unter: www.charlottelammers.de oder auf Instagram @charlottesoyeah

Hast du in dir den Ruf, dich auf den Weg zu machen? Wir stehen dir auch in deinem persönlichen Prozess als Coaches zur Verfügung!

Transkript anzeigen

Charlotte: Hallo. Jetzt können wir immer noch alles abschneiden, was wir nicht mögen. Aber ab jetzt kann es losgehen. Hallo, Herzlich willkommen zu deiner unerhörten Story. Schön, dass ihr da seid. Wir sind heute mehr als sonst. Wir sind heute zu dritt. Charlotte ist da. Ich bin da. Und wir haben einen Gast. Leon ist heute bei uns im virtuellen Studio. Hallo.

Leon: Ich freue mich sehr, hier zu sein. Vielen Dank, dass ich dabei sein kann.

Charlotte: Ja. Wir haben dich eingeladen, weil wir Lust haben auf ein Interview, um noch mal mit so der ein oder anderen unerhörten Story die die, die vielleicht unterwegs sind, aufzuräumen. Magst du dich vielleicht für unsere Hörer einmal vorstellen, dass sie das für ein Gefühl haben?

Leon: Ja. Genau. Ich bin Leon. Ich bin 30 Jahre alt. Ich bin aufgewachsen mit sehr, sehr viel Ansätzen zu persönlicher innerer Arbeit. Danke. War bei mir zu Hause ganz, ganz normal. Das ist ja auch der Kontext, in dem wir uns alle drei kennengelernt haben.

Leon: Im Rahmen von der Coachingausbildung. Das ist tatsächlich meine Mutter, die diese Coachingausbildung damals gegeben hat. Ich bin da ein Stück weit in ihre Fußstapfen getreten, aber auch wieder raus. Ich arbeite selber als Coach und habe auch jetzt zwei dieser Durchgänge von der Coachingausbildung geleitet. Ähm, ja. Bin aber trotzdem irgendwo auf einer bestimmten Ebene auch noch neu in dem Business oder in dieser in dieser Welt. Auch wenn ich damit was weiß ich 17 ungefähr wirklich intensiv angefangen habe, für mich selber reinzugehen. Aber ja, eine Menge unerhörte Stories unterwegs auf jeden Fall mitbekommen.

Charlotte: Ja, super, das ist das Stichwort. Wir freuen uns, dass du da bist.

Multiple Speakers: Du bist nämlich heute Experte für uns. Es gab nämlich diesen Sommer eine Situation und das hat mich irgendwie nicht in Ruhe gelassen. Ich habe mich mit einer Freundin getroffen und die hatte mir erzählt, dass sie unseren Podcast gerne hört und sie hat mit Freunden über das Konzept der unerhörten Story gesprochen. Und dann hat diese Gruppe an Freunden für sich entschieden, dass scheinbar nur Frauen unerhörte Storys haben würden und Männer hätten die gar nicht.

Multiple Speakers: Und Leon, du als Experte? Was denkst du darüber?

Leon: Ja, Experte. Ich würde mal ich würde mal so diesen Take nehmen. Dass der Schluss gezogen wird, ist für mich verständlich. Und ich glaube auch, dass sogar viele Männer das mit unterschreiben würden. Aber ich glaube, genau darin liegt das Problem. Ich glaube nicht, dass es an einem Mangel an unerhörten Stories liegt, dass dieses Bild entsteht, sondern ich glaube, dass das an der an dem Bewusstsein liegt und an der. Wir nennen das ja so gerne in diesem. In diesem Coachingkontext nennt man das gerne. Emotionale Verfügbarkeit heißt, wirklich, mit sich selber in Kontakt zu sein. Sich dessen bewusst zu sein, was man fühlt, woher diese Gefühle kommen, was für eine, was das auslöst für eine Reaktion usw. Ich glaube, dass sehr sehr sehr viele Frauen, also das überwiegend Frauen sich mit diesen Themen von innerer Arbeit und Glaubenssatzarbeit und solchen Sachen irgendwie auseinandersetzen, dass da schon ein Ungleichgewicht besteht und die Notwendigkeit von vielen Männern gar nicht so gesehen wird.

Leon: Also so, dass sie einfach gar nicht denken, dass das notwendig oder wichtig ist, weil funktioniert ja und dementsprechend gibt es auch nichts, worüber sie zu reden haben. Dann sitzen wir da und reden über Fußball und über keine Ahnung was letztes Wochenende ging und so? Über Sport. Über die Arbeit. Über was auch immer. Aber nicht so sicher. Die Storys, Die da. Die da unerhört bleiben, weil sie sie selber nicht hören.

Multiple Speakers: Und das spiegelt sich in den Kursen ja auch wieder. Wie viel Männer waren das da im Schnitt?

Leon: Es gab eigentlich immer so einen Quotenmann. Jetzt, in dem jüngsten Kurs sozusagen, der jetzt noch läuft, sind es tatsächlich sogar 2/7. Es gab andere Kurse, die waren größer davor, aber das war trotzdem in der Regel so, dass es nur einen Mann gab jeweils.

Charlotte: Ja, wir hatten auch einen Knoten in unserer Runde. Ja, das stimmt.

Leon: Ja, genau. Also dieses Ungleichgewicht des Ja ist ja schon sehr, sehr stark.

Charlotte: Und gleichzeitig ist aber diese emotionale Verfügbarkeit, also wenn ich jetzt noch mal kurz ein bisschen zurückspulen, mich in meinen ich von vor, ich sag mal bummelig vor fünf Jahren noch mal rein ein Beamer.

Charlotte: Da hatte ich jetzt auch noch nicht so alle die ganze Bandbreite meiner unerhörten Stories so auf dem Zettel. Also Leon, vielleicht ist es ja auch kein Geheimnis, dass wir uns hier alle gut kennen, wenn wir uns hier zusammensitzen und. Leon, du bist schon. Also du bist für mich, also hast du relativ viele Rollen, die du so ausfüllt. Also eingestiegen als Trainer, Coach, Freund, irgendwie auch Mentor und. Also vieles davon. Und sie kann sagen, dass ich. Also dass ich auch durch dich immer mal in Kontakt mit so ein paar Stories gekommen bin. Ich würde jetzt gar nicht so sagen Ja, es ist viel einfacher, als Frau jetzt irgendwie an seine Storys dran zu kommen. Ja, vielleicht ist das was mit einem Wir haben da irgendwie von Haus aus irgendwie mehr Lust, uns dem Thema zu widmen. Aber emotionale Verfügbarkeit haben wir jetzt schon so ein bisschen ertappt gefühlt. Ja, stimmt, da ist schon. Ja, habe ich auch. Was ist und das dass das schon in der Sichtbarkeit.

Charlotte: Vielleicht für uns jetzt in dieser Bubble auch so ein so ein Frau Mann Gefälle irgendwie gibt. Und gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass es auch einige weibliche Menschen gibt, die vielleicht noch nicht so tief in Kontakt sind mit jeder einzelnen unerhörten Story.

Leon: Oder würde ich das 100 Prozentig unterschreiben? Also ich glaube, dass der der tatsächliche Unterschied, den es vielleicht macht, dass nicht unbedingt die, die das Ausmaß der emotionalen Verfügbarkeit auch wenn das vielleicht im Schnitt schon doch größer also dass die dass sie bei Frauen vielleicht schon tendenziell größer ist, weil sie anders sozialisiert sind, weil sie anders darauf getrimmt werden, so dass sie den Raum emotional erfassen müssen, um ihn zu navigieren und den irgendwie zu beeinflussen und gleichzeitig und Männern das eher abtrainiert wird. Und dieses so ein Mann weint nicht, ähm beißt die Zähne zusammen. Reiß dich zusammen! So diese diese Botschaften aber natürlich genauso auch an Frauen gerichtet sind. Also sei unauffällig. Mach nicht zu viel Lärm. Sei sei klein, unauffällig, angepasst. So, diese Botschaft wird ja in diesem stereotypen Bild schon eher vermittelt.

Leon: Mit all den individuellen Ausprägungen dazu. Aber so? Und ich glaube, dass die das dann ja natürlich auch ganz, ganz viel emotionale Verfügbarkeit verloren geht. Weil sobald man mit den eigenen Gefühlen in Kontakt ist und ja ausdrückt, wird man dann als zu viel wahrgenommen. Und das gibt es natürlich ganz, ganz viel. Aber das Bewusstsein darüber, dass da was ist und die Botschaft Du bist mit dem, wer du bist, eher das Problem. Das ist, glaube ich, die Kombi, die dazu führt, dass Frauen tendenziell dann eher diejenigen sind, die dann anfangen zu sagen okay, vielleicht gucke ich mal bei mir, was habe ich denn für Muster, die sich wiederholen? Da muss ja noch irgendwas anderes sein, was, was das mit beeinflusst? Ja, und auch natürlich anders. Eine Bereitschaft darüber besteht. Sich über Gefühle auszutauschen. Ich glaube, dass das bei Männern dann viel schwieriger ist. Ich erlebe das selber auch, dass es manchmal echt gut ist, mit meinen männlichen Freunden darüber zu sprechen, wie sie sich fühlen.

Leon: Also einfach, weil so eine große Angst davor da ist, einfach nur darüber zu sprechen. Mir geht es nicht gut, weil das ein Zeichen von Schwäche ist und damit von nicht mehr performen können. Und damit ist dann ja sofort der Kontext geschaffen, in dem man, in dem man dann nicht mehr als männlich wahrgenommen wird oder als nicht mehr leistungsfähig und damit wertlos.

Multiple Speakers: Also gruselig.

Leon: Also in alle Richtungen. Also sehr, sehr unerhört.

Charlotte: Ja.

Leon: Aber ich finde den. Ich finde es den. Um nochmal auf das zurückzukommen, was du meintest, Charlotte. Dass deine Freundin dann mit dieser Gruppe zusammen geschlussfolgert hat, die Männer haben gar keine unerhörten Stories. Ja, ich. Ich verstehe wirklich, wie es dazu kommt. Und das ist also bedauerlich.

Multiple Speakers: Ja, weil das Gegenteil ist ja der Fall.

Leon: Ich kenne keinen Mann, der nicht durch einen, der nicht durch tiefe emotionale Krisen geht, ohne dass er erstmal mit dem Gedanken startet von Ich muss das alleine machen. Und darin liegt ja schon das Unerhörte eigentlich, weil all das, was da gefühlt wird, gar kein Ventil findet.

Leon: Und ich weiß selber, also ich bin ja damit aufgewachsen, dass ganz viel über Gefühle gesprochen wurde und dass alles gesagt werden darf, dass das immer wieder so eine Einladung war und so, aber emotional hat sich das trotzdem natürlich immer wieder ganz, ganz gefährlich angefühlt, wirklich diese Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Und auch andere Männer, die ich kenne, die, die viel in diesen in diesem Bereich unterwegs sind und schon wirklich daran gearbeitet haben, mit diesen Dingen in Kontakt zu kommen und das auszudrücken und sich dieser Scham zu stellen und die zu überwinden usw die finden mich. Also ein guter Freund von mir hat zu mir gesagt, ich sei also im Scherz hat er gesagt Du bist auch ein Freak, was das angeht, Dein dein Innerstes nach außen zu kehren. Und ich habe schon in der Schule damals als Außenseiter war ich da irgendwie sehr oft in der Situation, dass es mir nicht gut ging und wie oft ich in der Schule geweint habe und wie komisch das alle anderen Kinder immer fanden, dass da einfach ein Junge sitzt, der ganz oft weint und dann wütend ist und irgendwie aufgebracht und alles mögliche andere auch.

Leon: Aber ja, ich bin da glaube ich schon statistisch gesehen ein Outliner in der in der Häufigkeit, in der ich weine. Aber es ist wichtig.

Charlotte: Für den Freak. Schönes Wort.

Multiple Speakers: Eigentlich würde ich sofort sagen.

Charlotte: Für mich war es, dass du ein Gefühlsfreak bist. Ja, klar.

Multiple Speakers: Weißt du.

Charlotte: Ich glaube, da können wir uns ja alle hier die Hand reichen. Wobei ich nicht.

Multiple Speakers: Ich weiß. Es ist. Ich finde den Punkt, den du gesagt hast. Und ich find das so interessant. Mareike, Wir hatten da zufälligerweise letzte oder vorletzte Woche zu gesprochen, dass dieses Thema Prozess oder dieses Auflösen von unerhörten Storys und Glaubenssätzen. Der Gedanke, dass man da alleine durch muss. Der ist wirklich ich. Ich kann es so nachvollziehen. Also als Frau ist das in der Form glaube ich so nicht, weil wir dass es durch Sozialisierung glaube. Auch durch das was du sagst, ist es anders. Wir haben ganz oft diese Räume, was jetzt nicht heißt, dass jeder das dann vollends nutzt usw. Auf gar keinen Fall.

Multiple Speakers: Aber es ist für Frauen glaube ich wirklich leichter Ähm, gemeinsam diese Emotionen auszutauschen. Ja, ja, ja. Mit meinen Freundinnen. Ich weiß genau, wen ich anrufe. Für welches Thema. Und ich kriege da Rückhalt und fühle mich da aufgehoben. Gesehen in meinem Schmerz auch. Vielleicht in meiner Blödheit, in meiner Gefühlsfreakigkeit. Und es ist in Ordnung. Und die Räume gibt es tendenziell bei Frauen häufiger. Also kann ich mir schon gut vorstellen als bei Männern.

Leon: Also von den Menschen, die, die ich anrufen würde, wenn es bei mir ist oder die ich tatsächlich anrufe. Ist ja gar nicht hypothetisch. Wenn es mir mit irgendwas nicht gut geht, wo ich in dem Moment irgendwie ein Outlet brauche, das also ich bin ja so sozialisiert alleine auch. Also trotz dieser anderen Botschaften von zu Hause sind da auch generationsübergreifend Dynamiken und ganz, ganz viele andere Faktoren, die mich damit da reingewürgt haben, Dass ich auch tendenziell eher niemanden anrufen würde und dann eher so.

Charlotte: Also interessant.

Leon: Weil da gar keine Frage darüber besteht, dass wenn man dann da erzählt sofort das und das und das ich muss mal irgendwie was loswerden, das betrifft, also berührt mich gerade damit ich das.

Leon: Das tut mir einfach unheimlich weh. Es gibt bei Männern, wenn ich die Anrufe, also bei bei zum Beispiel so ich habe zwei sehr, sehr enge Freunde, bei denen ist das gar kein Thema mehr. Aber das hat sich halt auch erst aufbauen müssen. Und wenn ich jetzt ein paar, also drei Männer würden mir einfallen, bei denen das bei denen das gar nicht, also die ich jetzt als meine Freunde meinen, meine persönlichen engen Freunde sehen würde, die ich anrufen könnte mit sowas, wo das völlig in Ordnung wäre, wenn ich dann einfach meine Gefühle so teile. Aber es gibt auch einfach Männer, die ich jetzt so, die nicht meine engen Freunde sind, aber mit denen ich irgendwie eine Freundschaft habe, die jetzt nicht auf diesen ganz tiefen Themen basiert. Da wüsste ich nicht, ob die damit umgehen können. Also ich weiß einfach, dass es die selber in eine emotional schwierige Situation bringen würde, weil sie dann das Gefühl haben, sie müssten das lösen. Und das ist ja ganz oft dieser, dieser Kerngedanke bei Männern.

Leon: So auch hier. Sie haben ein Problem, Sie müssen das lösen, weil das ihre Rolle ist, angenommen. Und dann entsteht halt Quatsch. Das Ding ist ja einfach nur da zu sein, zuzuhören und zu sagen Ja, ich sehe dich, ich höre dich, ich fühle mit dir. Und wenn du was brauchst, kannst du dich jederzeit bei mir melden, so wir können. Ich kann dir Lösungsvorschläge geben, wenn du willst, aber ich verstehe, auch wenn das jetzt jetzt gerade noch gar nicht dran ist. Erstmal fühle ich mit dir. Das ist ja der eigentliche Punkt erstmal in der Freundschaft. Männerfreundschaft. Ja, aber spannend, das nochmal zu hören. Die Mit welcher Selbstverständlichkeit? Du wüsstest, wen du anrufst. Du jetzt, oder? Also du wahrscheinlich auch. Also zum Beispiel.

Charlotte: Charlotte. Also, ich, ich, ich. Ich gehe da gerade innerlich so ein bisschen durch und denke so Ja, also wo du jetzt gerade geteilt hast, diese Rolle des Zuhörers und das angerufen werden, die fällt mir total leicht.

Charlotte: Also stehe ich sehr leicht zur Verfügung. Für angerufen werden ist rum, also gibt es möglicherweise die eine oder andere Konditionierung. Und innerhalb der Story, die mich mal kurz anrufen und meine Gefühle teilen, will ich jetzt nicht die allererste. Ja, also ich habe da eher die Muster von dass das mache jetzt erst mal alleine. Mhm, mache jetzt erstmal Hyper independency und dann rufe ich vielleicht jemanden an.

Leon: Guck mal.

Charlotte: Da bin ich gar nicht.

Leon: Eskaliert.

Charlotte: Oder guck mal, ob das wirklich wichtig ist, jetzt jemanden anzurufen. Jetzt gucken wir erstmal. Gucken wir erstmal, ob wir das mit den Gefühlen nicht anders unterdrückt kriegen. Und dann Also das ist nicht die allererste Idee im Frauenkreis. Das ist schon da. Ist schon natürlich ganz weltlich habe ich Ideen für Adressen und für Settings und für Möglichkeiten, mich auszudrücken. Aber da ist nicht unbedingt als allererstes ein Bedürfnis nach Oh, jetzt möchte ich mich mal ausdrücken und mal meine Gefühle teilen.

Multiple Speakers: Aber das ist ja schon genau der Unterschied, dass viele Männer so beschreibt in.

Multiple Speakers: So habe ich das verstanden eben nicht dieses Setting haben. Die Liste an Kontakten und das ist echt ein Unterschied. Also so durchs Leben zu gehen ist schon was anderes. Wirklich? Und da von Frauen. Viele Frauen sind ja mit Männern zusammen.

Leon: Deren Fehler. Würde ich jetzt persönlich nicht machen.

Multiple Speakers: Ich auch nicht.

Charlotte: Kann ja jeder machen wie er will. Schön, schöner Einstieg. Ich bin gespannt, wie du weitermachst.

Multiple Speakers: Charlotte ist dann halt ein Thema.

Leon: Jetzt habe ich es. Du bist mit einem Mann zusammen. Ja.

Multiple Speakers: Okay. Bin ich nicht.

Leon: Ja, du jetzt nicht. Aber so in so einer fiktiven Situation. So, jetzt haben wir den Fehler gefunden. Mensch, hättest du das nicht gleich von Anfang an sagen können? Aber ich hätte auch nachfragen können. Nee, nee.

Multiple Speakers: Also ich hatte so Angst, dass dieses Gespräch auf Mario Barth Niveau heruntergehen könnte.

Charlotte: Jetzt haben.

Multiple Speakers: Wir es. Wir haben keine 20 Minuten gebraucht.

Leon: Ja, nee, aber tatsächlich. Das ist ja so absurd das klingt also die Die größte Angst ist ja immer das, dass man.

Leon: Also man und Mareike wird sich da wahrscheinlich auch wiederfinden, wenn ich das sage. Das hängt zu viel damit, dass das irgendwie der anderen Person was nimmt. Und dass das in dem Moment dann passiert, wo man irgendwie diese tiefe Verletzung zeigt und dann noch welche draufkommt, weil man damit abgelehnt wird, weil man dann auch noch zu viel ist und schuld an dem Schmerz der anderen Person dann auch noch zusätzlich zu dem eigenen. Aber diese ganzen, diese ganzen Ideen, die da drum herum existieren, sind ja das, was dann am Ende aber in der Freundschaft auch wirklich, ich will nicht sagen kaputt macht, aber unmöglich macht auf einer bestimmten Ebene. Also ich habe jetzt ich ich denke gerade an einen anderen Kumpel, mit dem habe ich immer mal wieder über die letzten Jahre so mich getroffen, ein bisschen geschnackt, bisschen erzählt, auch zwischendurch mal so Sachen erzählt, wenn ich mich von der Partnerin getrennt hatte oder so, so wie es mir damit geht und so, aber das war alles auf so einem, auf so einem Level irgendwie.

Leon: Und dann hat er sich irgendwie immer weniger gemeldet und immer weniger gemeldet. Und er ist halt irgendwann Vater geworden und so, hatte dann schon Schwierigkeiten und so und ich weiß einfach, dass es dem echt nicht gut geht. Und Dann habe ich den immer mal wieder angeschrieben. Was geht ab bei dir? Wie? Wie geht es dir? Was treibt dich so? Und dann hat er auch darauf geantwortet und hat gesagt So, Ja, kann ich ja mal wieder einen Kaffee trinken gehen. So Und hat dann manchmal ein bisschen was davon erzählt. Aber selbst mit Nachfragen und wirklich einen Raum aufmachen dafür und so war das nicht. So war es nicht so, dass da jetzt so ein emotional Releasing hätte, sondern das ist dann wird dann beschrieben, wie es ist im Außen und welche Faktoren im Außen. Das sind aber nicht wichtig, wie es sich anfühlt und was für Ängste da sind und was für Sorgen. Also mehr als Nachfragen kann ich natürlich nicht. Also ich. Ich kann mir vorstellen, was in dem passiert, aber so dann war der letzte Kontakt den wir hatten habe ich ihn auch mal geschrieben.

Leon: Hey, lange nichts gehört. Ist immer noch stressig bei dir, weil Kind Job usw und ich glaube auch, dass es in der Beziehung jetzt auch nicht für ihn super einfach ist mit seiner Partnerin. Zumindest in seinem Leben nicht. Und dann sagt er so Ja, ich habe den Arsch voll Arbeit gerade und ist super. Super viel. Aber er kommt dann nicht mehr aus sich raus. Und da habe ich gesagt Hey, wenn du mal ein bisschen quatschen willst, lasse ich das gerne wissen. So, ich bin da. Und dann kommt nichts mehr. Also hat er dann im März darauf reagiert und das ist dann so zur Kenntnis genommen und so wahrscheinlich auch appreciatet, dass das Angebot da ist. Aber da kommt dann nichts weiter. Und das ist so eine Sache, die die kenne ich aus meinen Freundschaften über die Jahre mit Männern, die halt nicht. Die das komisch finden, wenn ich über diese Sachen rede. Also die dann irgendwie selber damit in Stress geraten und das nicht ausdrücken können, weil sie nicht gelernt haben damit, dass es einfach mal bei jemand anders auch so sein darf, dass es gerade schlecht ist und man dann Mitgefühl zeigt und sagt Ja, das berührt mich und so, aber dass das dann auch bei der Person bleiben darf und ja, deswegen.

Leon: Also es gibt ja auch diesen Begriff der Epidemie, dass Männer halt einfach nicht mehr so richtig sich orientieren können in sozialen Situationen, weil das nicht mehr richtig greift, wie sie es gelernt haben.

Charlotte: Das ist wie so ein wie so ein Zwischenzustand, das ist, da noch kein neues Erlerntes dagegen gibt. Das Alte geht nicht mehr, aber so richtig etabliert ist das Neue auch noch nicht.

Multiple Speakers: Na ja.

Leon: Und das ist dann halt Stimmen gibt, ne, die sagen so ne okay, Männer müssen auch lernen über Gefühle zu reden und die dürfen weinen und Bedürfnisse artikulieren und die dürfen schwach sein. Ja.

Multiple Speakers: Wie absurd, dass genau das ja dann dazu führt, dass es nach außen hin so wirkt, als ob Männer keine unerhörten Storys hätten.

Leon: Richtig, dass sie selber und andere keinen Zugang dazu bekommen, was da eigentlich unerhört ist.

Multiple Speakers: Genau.

Charlotte: Ach ja?

Multiple Speakers: Ja, und das genau Dann macht das Unerhörte noch Unerhörte. Es ist halt unerhört. Es wird halt keiner. Keiner redet drüber. Niemand will es hören.

Charlotte: Niemand will es hören.

Charlotte: Also, es gibt ja Menschen, die es hören wollen. Aber es ist dann ja eben nicht diese Bereitschaft, sich auszudrücken.

Multiple Speakers: Ja, Wobei Leon ja auch beschrieben hat, dass es viele Männer gibt, die auch diese Art von Raum gar nicht öffnen.

Charlotte: Also ich war jetzt eben bei dieses Angebot von wenn was ist. Ich höre dir zu. Und so dass.

Multiple Speakers: Leon befreundet ist.

Charlotte: Weiß man ja nur, wenn man ein bisschen befreundet ist.

Multiple Speakers: Das ist kein normaler Kaffee. Ja. Und wie geht es dir wirklich?

Charlotte: So, jetzt hast du ja schon beschrieben, was im Außen los ist. Und wie geht es dir wirklich? Ja, also, wir sind natürlich auch tief drin in dieser Art von sich selbst sich selbst beobachten und sind geübt, auch wir untereinander, uns zu entlarven. Leon, magst du noch noch eine persönliche Story von dir teilen? Wir sind natürlich brennen natürlich darauf.

Leon: Auch ein Mann. Ist doch alles gut. Mir geht's gut. Also im Job läuft ja was.

Multiple Speakers: Wie Rad fahren?

Leon: Ja, ein bisschen Sport.

Leon: Habt ihr eigentlich das Fußballspiel gesehen? Letzte Woche? Am Sonntag? Ich weiß gar nicht mehr. Es geht tatsächlich leider nicht wirklich was mit Fußball anfangen. Ja, kann ich machen, wenn es sein muss.

Charlotte: Wie viel Zeit habt ihr?

Leon: Ja, genau. Hast du. Hast du eine Vorauswahl an Themen über die Story?

Multiple Speakers: Ja, die von heute Vormittag. Oder?

Leon: Ja, ich. Also, ich wollte gerade sagen, also ich habe tatsächlich das allererste Mal in meinem Leben angefangen zu Journal und mache das jetzt seit zwei Wochen. Ähm, und eine Freundin hat mich darauf gebracht und ich meinte so Hey, wir haben irgendwie eine total coole Freundschaft und sie hat mir immer wieder erzählt, dass sie journals und warum und was sie da tolles für sich daraus zieht. Und ich hab immer gedacht okay. Ähm Und dann meinte sie irgendwann zu mir hat sie einen Satz gesagt, bei dem hat es dann irgendwie für mich Klick gemacht. Ich meine, wir haben eine echt coole Freundschaft. Wie geil ist es, wenn man das mit sich selber auch hat.

Leon: Und da war so Ah, ah, ich hör mir also einfach zu, weil ich mir selber damit auch das Gefühl gebe So, ich bin es wert, dass man mir zuhört und da kann ich direkt mit einsteigen. So natürlich habe ich es auch. Aber ich habe vorhin auch gesagt, so mit diesen, mit dieser Sozialisierung und einfach mit meinem, mit meiner Art aufzuwachsen, sind auch Sachen in mir entstanden. So Überzeugung, Dass ich es gar nicht wert bin, dass man mir zuhört, dass, wenn ich Schmerz habe und den jetzt mit jemand anders teilt, dass das einfach nur negative negative Auswirkungen auf diese Person hat, mir nichts bringt und damit keinen Gewinn in der Welt gebracht ist. Weil die Sache als solche, die mich so fühlen lässt, ist ja immer noch da. Und diese, dieses Gedanken, dieses Gedankenmuster ist natürlich super, super schlüssig in sich und ich habe das jetzt auf einer neuen Ebene für mich, also so eine, so eine Iteration davon, dass ich das aufgebrochen habe. Diese Überzeugung von Ich bin es gar nicht wert, dass ich mir selber zuhöre und so eine unerhörte Story.

Leon: Also ich habe da ganz viele drin. Ich habe dann angefangen einfach raus zu schreiben, was ich so in meinem Kopf habe und welche welche Gefühle ich habe dazu und welche teilweise so welche Körperreaktionen ich auch dazu habe. Das war. Das war echt spannend. Also da sind ganz viele Ebenen für mich entstanden, wo ich dann mal ganz, ganz heftige Urteile über mich selber aufgeschrieben habe. So, ich weiß gar nicht mehr, was der Auslöser war dafür, aber ich habe mich irgendwie. Ich habe den Tag über nichts wirklich Produktives gemacht und war unausgelastet. Körperlich, weil ich halt auch keinen Sport gemacht habe und irgendwie nur mit dem Hund einmal draußen war. So eine, so eine längere Runde und so einen wirklichen Grip so an diesem Tag bekommen habe. Und es ging mir mit mir selber so scheiße einfach und ich habe so hart über mich selber geurteilt und habe richtig, richtig doll einfach mal den Raum gegeben. Und ich habe da so runtergeschrieben. Alles was mir eingefallen ist an Ablehnung gegen mich selber, Gedanken über meinen Wert.

Leon: So in diesem Leben und so und das war so richtig, richtig übel. Und dann habe ich das aufgeschrieben und gedacht So, ja gut, dann kann ich jetzt auch ins Bett gehen. Irgendwie. So. Also gar nicht so so eine Katharsis oder so? Es war gar nicht so krass erleichternd oder sowas, aber es war einfach so Ah, okay, jetzt muss ich mir die Gedanken nicht noch mal selber machen. Also die müssen jetzt nicht noch mal weiter kreisen, weil ich habe sie ja schon mal aufgeschrieben. Und das war das war eine richtig coole Hilfe für mich selber, aber auch gleichzeitig. Also noch mal spannend zu sehen, wie tief trotz dieser ganzen Arbeit natürlich auch irgendwelche Glaubenssätze noch da sind. Also bis hin zu ähm, ich hatte ja mit. Also ich hatte eine relativ schwierige Jugend, sage ich mal, oder Kindheit auch mit ganz viel Rebellion, so wo ich irgendwie mich verweigert habe, am Leben teilzunehmen. Ich war ganz, ganz, ganz, ganz fest da drin. Irgendwie so nicht an! Nicht teilnehmen zu wollen, am Leben und mit niemandem in den Austausch zu gehen und mich überall nur zu verweigern.

Leon: In der Schule, zu Hause keine wirklichen Freundschaften gehabt und so und dann habe ich damit glaube ich meine Meinung auch immer wieder sehr, sehr auf die Probe gestellt und eine. Ich erinnere mich an einen Moment, wo sie dann irgendwann mal wirklich am Ende ihres Latein war und dann hat sie gesagt so, okay, wenn wenn du das jetzt nicht auf die Reihe kriegst, wenn du jetzt nicht aus dir raus kommst, dann schicke ich dich aufs Internat oder irgendwie sowas und dann schmeiße ich dich raus und dann packst du deine Tasche. Ich glaube, ich war so 16 oder irgendwie 15 oder irgendwie sowas. Und es hat mich zu der Zeit wirklich richtig, richtig hart getroffen. Und dieses Gefühl von also was ich in mir daraus gemacht habe, war so ein du bist so wertlos, dass nicht mal deine eigene Mutter dich hier haben will. Ja und das war einfach. Also so, ich weiß, dass das nicht Absicht war, also gar nicht die Intention usw aber für mich, in meinem Bild von mir selber hat das so war das so ein Siehste, du bist wirklich so scheiße.

Leon: Das, was da vorher schon an Angst und Sorge und so war, hat sich darin irgendwie so gefühlt bestätigt. Und dieser Moment ist noch mal in mir so hochgekommen. Dadurch ist mir auch noch mal bewusst geworden, wie das eigentlich gewirkt hat in dem Moment, dass ich das noch aufgeschrieben habe. So, jetzt vor ein paar Tagen war so. Kein Wunder, dass dich deine eigene Mutter rausgeschmissen hat. Und dann dachte ich so spannend, mit was für einer Härte begegne ich mir eigentlich selber, Wie wie krass ich mich immer noch irgendwo verurteilen kann. Und das hat irgendwie so seinen Raum einmal gebraucht, dass diese Stimme, die so krass viel Ablehnung gegen mich selber hat, dass die mal sein darf, ohne dass ich die verurteile, ohne dass ich die bewerte oder versuche, die zu unterdrücken. Wieder ganz oft. Dann so dieses Dieser erste Impuls ist. So ne, das stimmt ja gar nicht und ich bin wertvoll und so, ich sag mal positive Affirmationen da drauf packen und so ist ein beliebter Move dafür. Aber ich habe erstmal einfach gedacht okay, krass, wenn das etwas ist, was in mir wirksam ist, dann habe ich auf einmal ein ganz anderes Mitgefühl mit mir selber, wie ich mit mir umgehe.

Leon: Und das war also deswegen konnte ich danach auch einfach gut ins Bett gehen, weil ich so gemerkt habe so, ja, okay, das ist in mir und ich kann da gerade sein. Ich muss da nicht drauf reagieren jetzt gerade. Aber es ist so puh, okay, dann musst du das noch mal raus und irgendwie. Also dieser Part war sehr, sehr unerhört vorher und ja, also diese Einordnung von was das heißt, dass das Wut ist, die ich natürlich auch gegenüber meinem Vater habe und gegen meiner gegenüber meiner Mutter, dass ich die gegen mich selber richte, weil ich die nicht nicht das Gefühl hatte, dass ich die irgendwo anders hinrichten kann usw. Das ist mir, das ist mir auf der Ebene alles klar. Aber dafür musste ich diesen alten Brocken von Gefühl erstmal fühlen. Und das kann. Also ich habe großes Verständnis, dass man da jetzt nicht sagt so geil, ja okay, mach ich morgen direkt nochmal. Dass das irgendwie unschön ist und und so, aber natürlich habe ich durch diese ganze Transformationsarbeit und durch dieses an mir selber Arbeiten auch ein gutes Standing mit mir selber.

Leon: Dann zu sagen okay, ich kann das verorten und ich nehme den Part von mir, der das so fühlt und denkt, nehme ich in den Arm innerlich und sagt okay, ich hör dich. Wenn das hier wirklich so doll weh tut, dann muss das jetzt offensichtlich noch mal gehört werden. Und das anzunehmen und mir selber auch zu verzeihen, dass ich das bisher nicht gehört habe oder das zu vergeben viel mehr. Das ist so der Prozess, der sich dann für mich danach irgendwie einstellt. Aber so mit dem mit der Ablehnung usw in Kontakt zu kommen war erstmal erstmal doll.

Charlotte: Und natürlich ist es einladender, dass das eben das auch dass auch das Wort so eine draufpacken benutzt. Natürlich ist es irgendwie schöner, sich mit so positiven Affirmationen auseinanderzusetzen und zu überlegen wie wäre es denn schön und wie gehört es eigentlich richtig? Und sich dann mit Du bist wertvoll und alles ist gut zu beschäftigen das. Das ist halt ein Draufpacken, ne? Also wir packen das drauf und das, was da eigentlich Raum möchte und eigentlich gewürdigt werden will, kriegt damit halt nur noch eine Schicht obendrauf geschmiert.

Leon: Ja, ja, ja, voll. Und er fährt damit ja wieder die Ablehnung, ja, gegen dieses sich aufbäumen will und die, gegen die es ja protestiert oder auf die das aufmerksam macht. Überhaupt? Ja.

Multiple Speakers: Ja. Oder halt nur über Fußball zu reden. Ja, auch. Das ist auch eine Alternative.

Leon: Ja. Oder die Regierung?

Charlotte: Ja, die gehen jetzt da oben. Das ist doch auch wegen denen. Wegen denen. Ist das so? Ja. Diese latente Unzufriedenheit, die da eigentlich ist. Weil du dir eben deinen Scheiß nicht anguckst. Und eben nicht mal so ein. So ein so ein Ja, wie soll man sagen, so ein so ein Ding in den Abgrund. Mal mal reingucken ins Loch ist halt einfacher. Also unbequemer ist diese Sache, was Leon gerade beschrieben hat. Also einfacher ist halt zu schimpfen. Ich bin so unzufrieden, weil die da oben blöd sind.

Leon: Ja, ist echt so, also ist auch nicht so, als hätte ich das nicht auch in mir. Diesen diesen Aspekt von Vermeidung der.

Charlotte: Von uns nicht. Ja, ja.

Leon: Wenn es nur.

Charlotte: Nicht in diesem Podcast ist nur oft, dass es. Das ist so ein bisschen in so was Unbequemes manchmal mündet. Das ist an so Unbequemlichkeiten manchmal nicht vorbei. Also was heißt manchmal? Ich habe das Gefühl, irgendwie immer geht es nicht vorbei.

Leon: Ich Ich könnte genau jetzt auch eine Unbequemlichkeit identifizieren. Und zwar, dass es sich für mich auch unbequem anfühlt, sowas zu teilen, ohne das auch zu heben. Die Schwere davon. Also ich bin das ja sehr gewohnt, durch dieses Raum halt und für andere, dass ich derjenige bin, der nicht die Schwere da reinbringt, sondern der sie halt aufhebt und sagt Guck mal da und daraus besteht das da und da besteht, ist das Missverständnis da drin und deswegen lässt sich das jetzt auflösen, wenn man das durch fühlt und so und ich bin es halt selber nicht besonders gewohnt, diesen Raum einzunehmen. Und deswegen, wo du gerade meintest, so. Kommen manchmal so Unbequemlichkeiten zu Tage. Das ist ja schon. Also da wäre eine für mich auf jeden Fall.

Charlotte: Ja.

Multiple Speakers: Ja und? Und wie bereichernd. Was für ein Beitrag! Weil meine Freundin, die ja nun angenommen hat, dass Männer keine unerhörten Stories haben. Also fälschlicherweise hat sich in diesem Freundeskreis an dem Abend dieses diese Annahme halt, die ging dann mehr. Du hast nicht nur erzählt, wie es dir geht als Mann und was deine Erfahrung dazu in Bezug ist. Du hast ja auch einiges an Emotionen geteilt und das Gegenteil bewiesen. Leer und echt. Vielen Dank! Vielen Dank dafür.

Leon: Von Herzen gerne.

Multiple Speakers: Ja, genau. Stimmt. Muss man nicht.

Charlotte: Also. Also total bereichernd, weil es ja, ich glaube, das macht auch einfach immer wieder Räume auf für diese Art von ich bin mal in Verbindung mit mir selber. Also das ist ja so leicht dahingesagt. Ja, bin ich halt in Verbindung mit mir selber. Ich glaube, ich habe sehr, sehr viele Momente in meinem, in meinem Leben, wo ich einfach mal nicht mit mir in Verbindung war und mich damit beschäftigt habe, das Außen zu beschreiben und eben nicht gefühlt habe.

Charlotte: Was ist denn da jetzt eigentlich, du Gefühlsfreak? Was? Was ist denn das eigentlich, was da gerade diese Art von Ich fühle mich nicht wohl mit mir macht. Weil das ist ja oft der Indikator. Irgendwie bin ich genervt von mir selber. Irgendwie habe ich gar keine Lust, jetzt mehr alleine hier Zeit zu verbringen.

Leon: Ja, ich wollte gerade sagen, also meine Erfahrung ist, dass wenn ich das nicht bin, also wenn ich mit einem bestimmten Partner nicht in Verbindung bin, sozusagen, dass es selten ist, dass ich mich so komplett aus dem Leben schieße. Also es war früher auch sehr anders aus. Da habe ich auch alles Mögliche gemacht, um mich zu betäuben. Aber. Wenn ich das nicht bin, habe ich ja immer einen sehr triftigen Grund dafür, das nicht zu sein und das nicht zu wollen.

Charlotte: Ja, das ist so!

Leon: Also ich verstehe mich schon. Und alle anderen, die das haben. Aber ja. Also es ist für mich auch wertvoll, das mal zu teilen und mir selber noch mal so den den Raum einzu räumen.

Leon: Ja, da einfach zu sagen gut, nicht immer. Nicht immer sozusagen diese selbst überhöhte Perspektive einzunehmen. Bei mir muss das ja alles gut sein, damit andere sich trauen können, ihr es bei mir zu lassen.

Charlotte: Ja, ja. Schön.

Leon: Zum menschlich sein.

Charlotte: Ja. Ja. Leon, hast du zum Abschluss etwas, was du an unsere Hörer gerichtet noch loswerden magst?

Multiple Speakers: Männlichen Hörer?

Leon: Den? Also mich.

Multiple Speakers: Ja.

Charlotte: Das tut jetzt selber noch etwas. Vielleicht gibt es etwas, was so lustige.

Leon: Ich weiß nicht, ob man ihn kennt, aber ist. Es Jemand, der so eine Musik macht und der wurde Backstage irgendwann mal interviewt. Ich glaube von Juice TV oder irgendwie sowas. Und er war komplett zu. Also er war komplett unter Drogen oder besoffen. Ich weiß es nicht genau. Auf jeden Fall wurde er interviewt Reporter und fragt ihn So. Du hast heute Geburtstag. Was wünschst du dir denn? Und hält ihm das Mikrofon hin. Und er? So. Alles Gute. Und ich fand das so geil.

Leon: Deswegen musste ich gerade daran denken, als er gefragt ist. Also, was ich mir selber mitgeben würde. Ja. Halt die Ohren steif. Nein, ich glaube. Ich glaube, die tatsächliche Botschaft ist, dass die. Das ist auch ein bisschen zu kitschig, das jetzt zu sagen. Ich wollte gerade sagen, die Angst vor dem, was passiert, wenn man das Gefühl fühlt, ist größer als das, was tatsächlich passiert, wenn man das Gefühl fühlt. Aber ich weiß auch nicht, ob mir das nicht zu Holzhammer ist.

Multiple Speakers: Also ich persönlich würde es so stehen lassen.

Charlotte: Ich würde also ich könnte auch einen Haken drunter setzen. Aber du kannst gerne noch mal zurückrudern.

Multiple Speakers: Mach was anderes.

Charlotte: Alles Gute.

Leon: Alles Gute. Alles schön. Nee. Tatsächlich? Also. Auch wenn es echt scary aussieht, ist es schon mega wertvoll. Und ich glaube, dass die. Ähm. Ich glaube, dass die Männer da draußen. Also wenn ich mich jetzt tatsächlich mal an die an die richten darf. Echt, wenn sie sowas hier jetzt schon hören, schon mal auf dem richtigen Weg sind, sich damit auseinanderzusetzen, was es an unerhörten Dingen gibt und dass die echte Größe und Kraft darin liegt, sich verletzlich zu machen.

Leon: Und das ist so die Lebenseinstellung, mit der ich selber losgehen möchte oder die ich in der Welt vertreten möchte. Und jeder, jeder, der das tut, wird von mir auf jeden Fall zelebriert.

Charlotte: Ich kann es auch unterstreichen. Ja, toll. Leon. Ja. Danke, dass du da warst.

Leon: Danke für den ganzen Tag.

Charlotte: Im Podcast warst.

Leon: Du.

Charlotte: Noch immer.

Leon: Ja. Drei. Zwei.

Charlotte: Sehr schön.

Multiple Speakers: Ja. An alle Männer da draußen. Oder auch Frauen. Wenn ihr unerhörte Storys habt, schickt sie uns gerne. Teilt sie mit uns einmal an Hello. Deine Story Podcast.de. Und auf Instagram findet ihr uns unter deine Story Podcast. Das war's, ihr Lieben.

Charlotte: Bis ganz bald.

Multiple Speakers: Bis zum nächsten.

Charlotte: Mal. Hört rein. Haut rein. Wiedersehen.

Multiple Speakers: Ciao. Du machst das hier.

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